In unserem Hause wird das Modell der Fördernden Prozeßpflege von Monika Krohwinkel angewandt. Ein Modell ist eine einfache Darstellung komplexer Sachverhalte.
Monika Krohwinkel ist Professorin an der Ev. Fachhochschule in Darmstadt. Sie veröffentlichte erstmals 1984 ihr konzeptionelles Modell der Aktivitäten und existentiellen Erfahrungen des Lebens. Das Modell wurde in einer 1991 abgeschlossenen Studie erprobt und weiterentwickelt.
Auf der Grundlage von Erkenntnissen verschiedener Sozialwissenschaften und vorliegenden pflegewissenschaftlichen Modellen (Roper, Peplau, Travelbee, Henderson) entwickelte Monika Krohwinkel in der Konsequenz ihrer Forschungen das Modell der Fördernden Prozeßpflege.
Sie verbindet die Erkenntnisse aus ihren Studien der Humanistischen Psychologie, der Phänomenologie und der Systemtheorie mit der Krankenpflege. Sie orientiert sich am beobachtbaren Verhalten des Menschen, durch das sich die Eigenschaften ausdrücken, die allen Menschen gemeinsam sind.
Eine exakt ausgeführte Pflege muß daher ihrer Meinung nach auf beobachtbaren und messbaren Phänomenen beruhen und nicht auf Intuition oder glücklichen Umständen. Krohwinkels Pflegemodell hat als Grundlage eine ganzheitliche Sicht des Menschen und seiner Umgebung. Mensch und Umgebung gehören zusammen, beeinflussen und verstärken sich gegenseitig.
Das Strukturmodell der 13 AEDL ist ein Teilbereich des kompletten Modells der Fördernden Prozeßpflege. So werden die Pflegeanamnese, die Fähigkeiten – Probleme – Hilfsmittel, die Ziele sowie der Pflegeplan und die abschließende Auswertung der Pflege entsprechend gegliedert und bearbeitet. Die AEDL-Bereiche sind allerdings nie getrennt voneinander zu begreifen. Sie stehen immer miteinander in einer Wechselbeziehung und bedingen sich gegenseitig.
Entscheidend ist bei diesen Überlegungen, dass der alte Mensch als ganzheitlich zu begreifende Person mehr ist als die 13 AEDL. Er ist mehr als die Summe dieser Teile.
Im folgenden wird auf die einzelnen AEDL-Bereiche eingegangen, um pflegerische Tätigkeiten diesen besser zuordnen zu können. Der Inhalt ist nicht komplett und dient nur als Beispiel. In Abhängigkeit von der aktuellen Pflegesituation des Bewohners ist er im Bedarfsfall zu ergänzen bzw. zu erweitern.